Wandern & Natur

Wandern im Piemont

Im Nordwesten von Italien gelegen, ist das Piemont auf drei Seiten von den Alpen umgeben. Der Name bedeutet notabene «Am Fusse des Berges». Kein Wunder also, dass es in dieser Gegend wunderschöne Wanderungen gibt.

Wenn Sie von der Hektik des Alltags abschalten und die Schönheit der Natur in ihrer reinsten Form erleben möchten, dann sind Sie hier genau richtig. Egal für welche der Wanderungen Sie sich entscheiden, die Berglandschaft und die charmanten Dörfer werden auch Sie begeistern.

Naturliebhaber und Wanderfreunde gelangen mit dem BLS Regioexpress Bern–Spiez–Kandersteg–Brig–Domodossola schnell und bequem in diese Region, die übrigens auch für ihre erlesene Küche und ihre ausgezeichneten Weine berühmt ist.

Valle Cairasca – von Varzo nach San Domenico

Eine aussichtsreiche Wanderung durch alpine Landschaften und Märchenwälder

Diese schöne Wanderung durch das Cairasca-Tal führt über Mittelgebirgsweiden und Almen von Varzo bis nach San Domenico. Der Weg, der in das Kartenwerk «Alpen ohne Grenzen» aufgenommen wurde, verbindet zudem Veglia, Devero und Formazza mit Airolo im Kanton Tessin (CH).

Die Route beginnt im historischen Zentrum von Varzo. Nehmen Sie den schönen Saumpfad, der am Bach entlang durch Varzo bis zum Dorf Colla hinaufführt. Von hier aus geht es weiter bis zum Dorf Castello und dann den Weg hinauf nach Coggia und zur Alpe Nava. Von hier aus folgen Sie dem «Sentiero Naturalistico» (Naturlehrpfad), der durch eine weitläufige Almenlandschaft bis zum Bosco delle Fate (Märchenwald) und dann nach San Domenico führt.

Eckdaten

Wanderroute Varzo–Colla–Coggia–Alpe Nava–Plé –Loi–Torba–Fernone–Bosco delle Fate–San Domenico
Distanz 9.5 km
Höhendifferenz Aufstieg: 912 m / Abstieg: 68 m
Wanderzeit 3 Std. 45 Min.
Schwierigkeitsgrad mittel
Verfügbarkeit Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar

Archäologisches Museum von Varzo

Besuchen Sie vor der Wanderung das Archäologische Museum in Varzo. Es bietet eine kleine, multimediale Ausstellung über die frühe Geschichte der Täler, insbesondere über die mittelsteinzeitlichen Jäger, die vor 8000 Jahren in die Talmulde von Veglia kamen.

Anreise

Der BLS RegioExpress Bern–Spiez–Kandersteg–Brig–Domodossola bringt Sie von Bern direkt bis nach Varzo. Dort beginnt Ihre Wanderung durch das Valle Cairasca bis nach San Domenico, paese. Die Rückreise erfolgt per Bus bis Varzo und dann weiter mit dem Zug zurück an Ihren Ausgangsort.

Fahrplanempfehlung

Anreise

Bern ab 07.39
Varzo an 09.41

Rückreise


San Domenico, paese Mo-Fr ab* 17.30
Varzo an* 17.50
Varzo ab   18.08
Brig an 18.33
Brig ab 18.48
Bern an 19.54

*Rufbus: Prontobus muss unter der Telefonnummer +39 327 607 5427 am Vortag (von 08.00 bis 17.00 Uhr) bestellt werden. Fahrplan gültig bis 8.6.2025. 

Valle Vigezzo – genannt das Tal der Maler

Entdecken Sie auf dem «Circuito dei Santi» Kunst aus der Vergangenheit in Form von reich dekorierten Fassaden, Kapelle und Kultstätten.

Von Domodossola her kommend, erreichen Sie mit der Centovalli-Bahn das geschichtsträchtige Vigezzo-Tal, welches dank seiner Schönheit für viele Künstler der Vergangenheit eine grosse Inspiration war. Nicht wenige dieser Künstler haben ihre Spuren hinterlassen und die Fassaden von Wohnhäusern und Kirchen mit reichen, bis heute erhaltenen, Wandmalereien dekoriert. Deshalb wird das Tal auch oft als «das Tal der Maler» bezeichnet. Wandern Sie auf den Spuren der grossen Maler und Künstler des 17. Jahrhunderts. Der Wanderweg zeigt den künstlerischen und historischen Reichtum jener Zeit und führt Sie zu den grossen Kirchen und kleinen Oratorien des Tals, in denen sowohl Künstler aus Vigezzo als auch bedeutende ausländische Künstler wirkten.

Der «Circuito dei Santi» ist ein umfangreiches Wanderwegnetz das sich über das gesamte Tal erstreckt und die sakralen Monumente miteinander verbindet. Entlang der gesamten Strecke befinden sich Informationstafeln bei den religiösen Gebäuden. Sie erhalten Informationen zur Religion, Kunst und Geschichte im Vigezzotal. Besonders lohnend ist der Besuch des Hauptortes Santa Maria Maggiore und die anschliessende Wanderung durch Pinienwälder nach Druogno. 

Der «Circuito dei Santi» führt entlang drei verschiedenen Strecken. Die westliche Strecke führt von Santa Maria Maggiore nach Druogno. Diese Wanderstrecke dauert ca. 1 Stunde und 15 Minuten. Ab Druogno bringt Sie die Centovalli-Bahn nach Domodossola zurück.

Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar. 

Sehenswürdigkeiten in Santa Maria Maggiore

Grosser Markt

Jeden Montag findet in Santa Maria Maggiore ein grosser Markt statt. Zu Fuss ist er etwa 10 Minuten vom Bahnhof Santa Maria Maggiore entfernt.

Kaminfeger-Museum

Das 1983 eingerichtete Museum berichtet von den Sitten und traditionellen Berufen des Vigezzotals.

Parfumhaus

Das kleine, aber feine Bergmuseum möchte an die kaum bekannten Ursprünge des berühmten Kölnisch Wassers erinnern.

Praudina Adventure Park

Der Seilpark im Pinienwald neben Santa Maria Maggiore bietet Spass für Gross und Klein.

Anreise

Reisen Sie bequem mit dem BLS RegioExpress nach Domodossola. Mit der Vigezzina-Centovalli Bahn geht es ab Domodossola nach S. Maria Maggiore. Dort beginnt der Fussweg durch den lauschigen Pinienwald bis nach Druogno. Von Druogno aus geht die Rundreise wieder zurück nach Domodossola.

Via della Fede – von Varzo nach Trasquera

Via della Fede (Weg des Glaubens): Varzo–Trasquera

Die Route folgt zuerst kleinen Dorfstrassen in Varzo und dann dem wunderschönen gepflasterten Saumpfad Veia di Brocc, der von Ponte Boldrini über Bertonio zur Kirche von Trasquera führt. Aufgrund der zahlreichen Kapellen war diese Route einst als Meditationsweg bekannt. Bis im Jahr 1961, in dem die befahrbare Strasse gebaut wurde, war dies die Hauptverbindung nach Trasquera.

Vom Platz vor dem Bahnhof Varzo aus nehmen Sie die Strasse, die nach rechts führt. Überqueren Sie die alte Staatsstrasse und gehen Sie geradeaus in Richtung Varzo Zentrum entlang der Viale Castelli bis zur wunderschönen Pfarrkirche San Giorgio und dem mittelalterlichen Turm.
Vor dem Tourismusbüro überqueren Sie den Bach und wandern weiter entlang der Via Zanalda hinauf zum schönen Oratorium von San Rocco in Fraz. Alneda. Auf flacher Ebene auf der Hauptstrasse (Via Alneda) zwischen schönen Steinhäusern wandern Sie weiter, bis man die Hauptstrasse überquert, die nach San Domenico führt.

Auf der linken Seite befindet sich ein schönes Gebäude mit einem Turm: Es ist der Sitz der Verwaltungsbehörde für die Schutzgebiete von Ossola, wo Sie Informationen über den Veglia Devero Park anfordern können und wo Sie das kürzlich errichtete multimediale Archäomuseum besuchen können. In der Via Galtarossa, die auf flachem Niveau weitergeht, folgen Sie ihr in ihrer Gesamtheit bis zur Ortschaft Bertonio, wo Sie an der Antica Osteria die alte Simplon-Staatsstrasse finden. Mit einem kurzen Stück auf dem Bürgersteig folgen Sie der Hauptstrasse bis zur Ponte Boldrini, die den T. Cairasca überquert.

Der Saumpfad (ausgeschildert) beginnt unmittelbar nach der Brücke auf der rechten Seite. Dieser Saumpfad, Vèia d'Brocc, ermöglichte es, Trasquera vor dem Bau der Strasse im Jahr 1961 zu erreichen. Mit zahlreichen Kehren zwischen Buchen und Kastanien steigen Sie lange Zeit auf und nutzen die Ruheplätze der Cappella del Pianzolo und der Cappella del Sasso.

Die 500 Höhenmeter, die sich bis zur Pfarrkirche von Trasquera erheben, die den Heiligen Gervasio und Protasio gewidmet ist und in einer suggestiven Position auf einem Felsen mit Blick auf den Talboden liegt, werden so überwunden. Weiter auf der Hauptstrasse Via Alpi Lepontine bis zum Dorfzentrum.

Eckdaten

Wanderroute Bahnhof Varzo–Via Galtarossa–Ortsteil Fontana–Ortsteil Bertonio–Ponte Boldrini–Kirche von Trasquera–Dorfplatz Trasquera
Höhendifferenz
546 m Bergauf, 10 m Bergab
Distanz 5,7 km
Wanderzeit 2 Stunden 10 Minuten
Schwierigkeitsgrad mittelschwer
Verfügbarkeit Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar

Anreise

Mit dem BLS RegioExpress Bern–Spiez–Kandersteg–Brig–Domodossola direkt nach Varzo und zurück ab Iselle di Trasquera.

Rundweg «Giro di Agro»

Diese Rundtour mit atemberaubendem Panorama folgt dem Grat, der das Val Divedro vom Valle Cairasca trennt.

Vom Rathausplatz aus folgen Sie den Schildern nach Agro Fuori und in kurzer Zeit kommen Sie an eine gut markierte Kreuzung, die Sie in den schönen Pinienwald von Fraccia führt. An der ausgeschilderten Kreuzung (Wegcode F38) nehmen Sie den Abstecher nach Agro. Auf einem schmalen Pfad geht es bergauf. Der steile Höhenunterschied wird durch kräftige, in den Fels gehauene Stufen und Abschnitte mit Sicherheitsbarrieren überwunden.

Nach dieser steilen Strecke kommen Sie auf das Plateau, wo sich die Hütten der Alpe Agro Fuori befinden. Zuerst geht es weiter am Hang entlang, dann bergab zur Alpe Agro Dentro (Wegcode F40). Von der Alp aus beginnt ein steiler und recht anspruchsvoller Abstieg. Wenn Sie die befahrbare Strasse von Bugliaga nach Trasquera erreicht haben, empfiehlt sich der Besuch der Teufelsbrücke (Ponte del Diavolo). Diese rund 100 Meter hohe Brücke mit einer Bogenspannweite von 33,3 Metern wurde 1880 erbaut.

Eckdaten

Wanderroute  Trasquera–La Sotta–Agro Fuori–Agro Dentro–Schiaffo– Trasquera
Länge 8,4 km
Höhenunterschied  700 m
Zeit  3 Stunden 40 Minuten
Schwierigkeitsgrad  Route mit mittlerer Schwierigkeit, teilweise sehr steil 
Pfade  F38 + F40 + F40 + F00 
Verfügbarkeit Der Wanderweg ist ganzjährig begehbar

Anreise

Mit dem BLS RegioExpress Bern–Spiez–Kandersteg–Brig–Domodossola direkt hin und zurück nach Iselle di Trasquera. 

Winterwanderung Domodossola–Preglia

Historische Norditalien-Wanderung

Der Weg von Domodossola nach Preglia führt an zahlreichen historischen Zeugen wie z.B. dem Turm von Ardignaga vorbei und durch die typischen norditalienischen Ortschaften Caddo, Monte, Canei und Bosco. Zwischen Wäldern und offenen Abschnitten öffnet sich der Blick über die Ebene von Domodossola bis zu den verschneiten Gipfeln im Hintergrund. Gerade im Winter, wenn die Bäume ohne Laub sind, ist diese Wanderung auf der Sonnenterrasse äusserst lohnenswert und voller Italianità.

In der Nähe von Domodossola verlief ein Teil der Via Francisca Ossolana, die eine der Strassen war, die Mitteleuropa mit der Poebene verband. Dieser erste Teil von Domodossola bis Crevoladossola folgt nicht der eigentlichen Strasse, sondern führt durch alte Siedlungen. Die Ortschaften Crevola di Bosco, Canei und Monte liegen in sonnigen und landschaftlich reizvollen Gegenden. Die Route führt dann bergab, wo der Turm von Ardignaga steht, um nach Mocogna zu gelangen, wo man nach der Überquerung des Baches Bogna die alten Dämme sehen kann.

Deutliche Wegmarkierungen ermöglichen Caddo in Ardignaga zu erreichen, von wo aus der Aufstieg beginnt, vorbei an hohen Steinmauern, die den Weg markieren. Nach dem Durchqueren eines Waldstücks, in dem die Terrassen, die die kleinen bewirtschafteten Felder stützten, noch gut erhalten sind, weitet sich das Panorama und bietet einen schönen Blick auf die Ebene, in der sich der mittelalterliche Turm von Ardignaga erhebt, einer der schönsten und majestätischsten Signaltürme, die im ganzen Ossola-Gebiet verstreut sind und deren Existenz bereits im 17. Jahrhundert dokumentiert ist.

Eckdaten

 Route Domodossola–Mocogna–Preglia
 Distanz 7,27 km
 Höhenmeter 575 m
 Dauer 2 Std. 30 Min.
 Schwierigkeitsgrad mittel (T2)
 Aussichtspunkte Ardignaga Turm, Canei
 Verfügbarkeit Der Weg ist über das ganze Jahr verfügbar, wird aber besonders in den Wintermonaten (von November bis März) empfohlen, da der gesamte Weg stark der Sonne ausgesetzt ist.

BLS-Tipp

Auf dem Markt Domodossola, einem kulinarischen Paradies, können Sie jeden Samstag frische lokale Zutaten entdecken und die Aromen der Region geniessen. Gleich in der Nähe lädt die Casa dei Ravioli dazu ein, die Kunst handgemachter Ravioli zu erleben, die mit Tradition zubereitet werden. Und wenn Sie das Beste der italienischen Aperitifkultur erleben möchten, bietet die Piazza Mercato Ihnen die Gelegenheit, erfrischende Getränke und köstliche Snacks in entspannter Atmosphäre zu geniessen.

Anreise

Mit dem RegioExpress Bern–Spiez–Kandersteg–Brig–Domodossola reisen Sie bequem ab Bern direkt bis nach Domodossola. Anschliessend Fussmarsch von ca. 20 Minuten zum Startpunkt. Die Rückreise erfolgt mit dem BLS RegioExpress ab Preglia.

Die Uriezzo-Schluchten

Unglaublich – welche Kraft das Wasser besitzt, wenn man es tausende von Jahren fliessen, sprudeln und gurgeln lässt

Die Uriezzo-Schluchten befinden sich im Herzen des Valle Antigorio und erzählen von der jahrtausendealten Erosionstätigkeit der alten Gletscher.

Hier haben in der letzten Eiszeit vor etwa 12000 Jahren die abfliessenden Ströme den Felsen ausgewaschen und aberwitzige Formationen hinterlassen: Gletschertöpfe, Kessel, Mühlen, Rillen und Nischen. Manche Stellen sind nur wenige Meter breit, andere bis zu 30 Meter tief – ein Besuch der Uriezzo-Schluchten gleicht einer Reise zum Mittelpunkt der Erde.

Es gibt drei Schluchten die ausgetrocknet und daher komplett durchlaufen werden können. Die Süd-Schlucht ist die spektakulärste. Sie ist ca. 200 m lang und bis zu 30 m tief.

Der Wanderweg ist gut ausgebaut und ausgeschildert. Die Höhenunterschiede kann man bequem durch Eisentreppen überwinden. Der felsige Boden ist von einer getrockneten Schlammschicht bedeckt und kann bei nassem Wetter matschig und glitschig sein. Es erwartet Sie ein komplexes Ökosystem, gekennzeichnet durch hohe Luftfeuchtigkeit, wenig Licht, glatte und polierte Wände. Hier gedeihen Pflanzen, die man anderswo kaum noch antrifft. Vor allem Moose und Farne haben sich perfekt an die schwierigen Bedingungen angepasst. 

Eckdaten

Ausgangspunkt Baceno  
Distanz 6,5 km
Höhendifferenz 200 m
Wanderzeit 2 Std.
Schwierigkeitsgrad leicht
Verfügbarkeit von März bis November begehbar

BLS-Tipp

Erleben Sie die Uriezzo-Schluchten unter fachkundiger Führung. Susanne Mayer, staatlich geprüfte und erfahrene Wanderleiterin, vermittelt auf der Wanderung viel Wissenswertes.
   
Hier können Sie das Video zu den Uriezzo-Schluchten ansehen:

Anreise

Die Anreise geht unkompliziert und einfach mit dem RegioExpress Bern–Spiez–Kandersteg–Brig–Domodossola über die Lötschberg-Bergstrecke direkt bis Domodossola und weiter mit dem Bus bis nach Baceno. Gehen Sie bis zur Kirche San Gaudenzio (historisches Nationaldenkmal) und folgen Sie den Wegweisern Richtung «orridi».

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