Bauprojekte & Unterhaltsarbeiten

Kreuzungsstelle Leissigen

Künftig sollen zwischen Interlaken Ost und Zürich Flughafen längere direkte InterCity-Züge der SBB verkehren. Um die nötigen Zugskreuzungen zu ermöglichen, muss die BLS ihre Bahnanlagen anpassen. In Leissigen am Thunersee verlängert sie deshalb den bestehenden Doppelspurabschnitt.

Für neue Angebote im öffentlichen Verkehr braucht es genügend Kapazität auf der Schiene. Denn neue Verbindungen bedeuten mehr Züge. Direkte Verbindungen zwischen Interlaken und dem Flughafen Zürich sind heute nur beschränkt möglich, da sich 400 Meter lange Fernverkehrszüge zwischen Thun und Interlaken nicht kreuzen können. Deshalb muss die BLS das bestehende zweite Gleis in Leissigen verlängern, damit längere Züge von dort kreuzen können.

Was wird gebaut?

Die Bahnstrecke am Ufer des Thunersees ist von Interlaken bis kurz vor Spiez einspurig. Entgegenkommende Züge müssen sich im Bahnhof Leissigen kreuzen. Damit das auch mit längeren Fernverkehrszügen möglich ist, wird in Leissigen das zweite Gleis in Richtung Interlaken verlängert. So entsteht insgesamt eine rund 800 Meter lange Doppelspur als Kreuzungsstelle.

Wieso gerade in Leissigen?

Die Lage von Kreuzungsstellen bei Einspurstrecken wird hauptsächlich durch den Fahrplan bestimmt. Idealerweise müsste die Kreuzungsstelle Leissigen noch weiter Richtung Interlaken verlängert werden. Der kurvenreiche und topografisch schwierige Abschnitt lässt jedoch keine Verlängerung zu.

Die Kreuzungsstelle Leissigen ist für das Gesamtsystem Bahn und die Tourismusregion Berner Oberland wichtig. Lokal bedeutet sie jedoch einen Eingriff in das Dorf Leissigen. Die BLS hat das Projekt deshalb in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Interessengemeinschaft «IG Leissigen Futura» mehrmals tiefgreifend angepasst, um die Interessen der Bevölkerung und den Nutzen für die Bahn bestmöglich in Einklang zu bringen. Die BLS verzichtet zum Beispiel auf die Begradigung einer Kurve und somit auf die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit von 75 km/h auf 90 km/h. Damit ist auch das Versetzen einer Stützmauer näher an ein Wohnhaus nicht mehr notwendig.

Eckdaten

  • Kosten: Rund 50 Millionen Franken
  • Finanzierung: Bahninfrastrukturfonds des Bundes (BIF)

Regionalverkehr zwischen Spiez und Interlaken

Der Kanton Bern hat entschlossen, per Ende 2020 den Regionalverkehr zwischen Spiez und Interlaken Ost mit Bussen anstatt mit Zügen zu betreiben. Dieser Entscheid hat keinen Zusammenhang mit dem Bauprojekt «Kreuzungsstelle Leissigen» der BLS. Die BLS hatte sich im Vorfeld des Entscheids des Grossen Rates für den Erhalt des Bahnangebotes für Leissigen und Därligen eingesetzt. Schlussendlich entscheidet aber der Kanton in seinem Angebotsbeschluss über die verschiedenen Angebote im regionalen Personenverkehr (RPV).
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