Rückblick 2024
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März: Baumaschinen erobern den Weissensteintunnel
Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten kann die BLS endlich die Sanierung des Weissensteintunnels anpacken. Das Gewölbe des über 100-jährigen Tunnels wird verstärkt und teilweise komplett ersetzt. Fahrbahn, Fahrleitung und Tunnelentwässerung werden neu gebaut. Im Juni 2026 machen die Baumaschinen wieder Platz für die Regionalzüge zwischen Moutier und Solothurn, die nach der Sanierung weitere 25 Jahre durch den Weissensteintunnel fahren können. Die BLS erneuert auf der Bahnstrecke Solothurn–Moutier auch sechs Bahnhöfe und zwei Viadukte und verlegt auf verschiedenen Streckenabschnitten neue Gleise. -
April: BLS enthüllt die Pläne für die Werkstätte Oberburg
Die neue Werkstätte für den Unterhalt der BLS-Züge in Oberburg erreicht einen weiteren Meilenstein: Durch die öffentliche Auflage der Pläne beginnt das Bewilligungsverfahren für den Neubau. Bei der Ausarbeitung der Pläne bezieht die BLS Umweltspezialist:innen und einen Landschaftsarchitekten bei, damit die Werkstätte umweltverträglich gebaut wird. Zum Beispiel kommt ein ausgeklügeltes Entwässerungssystem zum Einsatz. Ein Grossteil des auf dem Gebäude anfallenden Regenwassers wird gesammelt und für die Reinigung der Züge verwendet. Auf der Fläche von rund einer Hektare schafft die BLS hochwertige Lebensräume für Flora und Fauna. Der Baustart ist für das Jahr 2026 geplant. Im Bild: Visualisierung der neuen Werkstätte. -
April: Drei Zugtaufen in zwei Ländern an einem Tag
Das «S» in BLS steht ursprünglich für Simplon. Im April unterstreicht die BLS die Bedeutung der Simplonlinie für das Unternehmen durch die Taufe dreier MIKA-Züge in Brig, Varzo und Domodossola auf die Namen der drei Gemeinden. Mit der Regionalverkehrslinie Brig–Domodossola stärkt die BLS den Tourismus und die regionale Wirtschaft auf beiden Seiten der Grenze. Seit Dezember 2023 fahren auf dieser Linie die neuen MIKA-Züge. In der Region Piemont vermarktet die BLS ihre grenzüberschreitenden Züge unter dem Namen «Trenino Verde delle Alpi» und arbeitet mit touristischen Partnern zusammen, um einen nachhaltigen regionalen Tourismus zu fördern. -
Juni: Lötschberger-Zug zeigt sein neues Kleid
Die Züge des Typs Lötschberger spulen seit 2009 ihr Pensum auf dem BLS-Netz ab. Damit sie bis 2037 zuverlässig weiterfahren, durchlaufen die 25 Züge von 2024 bis 2027 eine gründliche Revision. Im Juni verlässt der erste modernisierte Zug die BLS-Werkstätte in Bönigen und kehrt frisch lackiert auf die Schienen zurück. Die Revision erhöht die Energieeffizienz der Lötschberger-Züge dank LED-Leuchten und CO2-Sensoren für eine bedarfsgerechte Frischluftzufuhr. Der Lötschberger-Schriftzug verschwindet – ursprünglich für den Einsatz auf der Lötschberg-Bergstrecke beschafft, fahren die Züge heute im ganzen BLS-Gebiet. Die BLS investiert 17 Millionen Franken in die Modernisierung der Lötschberger-Flotte. -
Oktober: Schluss mit Bauen im Lötschberg-Scheiteltunnel
Die BLS schliesst die Sanierung des Lötschberg-Scheiteltunnels ab. Nach sechs Jahren anspruchsvoller Bauzeit unter laufendem Bahnbetrieb liegen die Gleise im Tunnel nun auf einem Fundament aus Beton. Das macht die Fahrt durch den Tunnel ruhiger. Zudem sind Betonfahrbahnen langlebiger und pflegeleichter als herkömmliche Schotterfahrbahnen. An zwei Stellen im Tunnel bemerkt die BLS auf einer Länge von etwas mehr als 200 Metern Schäden an der neuen Betonfahrbahn. Die Schäden werden durch sulfathaltiges Wasser verursacht, das auf die Fahrbahn gelangt und punktuell oberflächliche Risse und Abbröckelungen am Beton erzeugt. Voraussichtlich bis Ende 2025 saniert die BLS diese Schäden. Der Beton wird mit verschiedenen Massnahmen dauerhaft vor dem aggressiven Wasser geschützt. -
November: BLS kann den Lötschberg-Basistunnel vollständig ausbauen
Ende Februar gibt das eidgenössische Parlament grünes Licht für den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels. Die BLS überspringt damit die letzte politische Hürde auf dem Weg zum Ausbau des Tunnels auf zwei vollständige Röhren. Ein lediglich teilweiser Ausbau, für den das Parlament die BLS 2019 ursprünglich beauftragt hat, erübrigt sich damit. Im November unterzeichnet die BLS mit dem Bund die Umsetzungsvereinbarung für das umfangreiche Bauprojekt. Die Vereinbarung beinhaltet alle Leistungen während der Bauzeit bis ins Jahr 2035 und somit Gesamtkosten von 1,7 Milliarden Franken. Der Ausbau zu einem vollständig zweispurigen Tunnel bringt mehr Kapazität für den Güterverkehr und halbstündliche Personenzüge zwischen Bern und Brig. Der Baustart ist für 2026 vorgesehen. -
Dezember: Wasser aus dem Brienzersee heizt die Werkstätte in Bönigen
Die BLS nimmt eine Seewasserfassung in Betrieb, mit der die Hallen der Werkstätte in Bönigen geheizt werden. Wasser aus dem Brienzersee wird in Wärmepumpen geleitet, die dem Wasser Wärme entziehen – danach wird das Wasser in den See zurückgepumpt. Die Seewasserfassung ist Teil eines Energiekonzepts, durch das die Werkstätte Bönigen einen Grossteil der benötigten Energie direkt vor Ort produziert. Eine Photovoltaikanlage auf den Hallendächern liefert Strom für die Werkstätte und die Wärmepumpen. Überschüssiger Strom wird in einer Batterie gespeichert. Zwei Drittel des produzierten Stroms wird vor Ort für die Werkstätte verwendet, ein Drittel fliesst ins öffentliche Stromnetz und versorgt bis zu 175 Haushalte. Der Gasverbrauch der Werkstätte sinkt auf null.
Ausblick 2025
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Februar: SBB baut neuen BLS-Bahnhof am Europaplatz
Die SBB setzt zum Spatenstich für einen neuen BLS-Bahnhof direkt am Europaplatz an. Mit dem neuen Bahnhof trägt die BLS zur ÖV-Erschliessung des urbanen Zentrums bei, das im Berner Quartier Ausserholligen rund um den Europaplatz in den nächsten 20 Jahren entsteht. Dagegen wird die 300 Meter westlich des Europaplatzes gelegene Haltestelle Stöckacker aufgehoben. Der neue BLS-Bahnhof Europaplatz Nord wird von der SBB gebaut, weil er mitten im Baugebiet der «Leistungssteigerung Bern West» liegt – einem Bauprojekt der SBB, das gleichzeitig realisiert wird. Die BLS ist nicht nur als Betreiberin von Bahninfrastruktur Teil der Stadtentwicklung in Berns Westen, sondern auch als Grundeigentümerin: Auf einer Landparzelle, die der BLS gehört, soll mittelfristig ein Neubau entstehen. Im Bild: Visualisierung des neuen Bahnhofs Europaplatz Nord. -
Mai: BLS stösst auf 150 Jahre Emmentalbahn an
Die Strecken der ehemaligen Emmentalbahn gehören zu den ältesten des BLS-Netzes. Vor 150 Jahren geht der erste Abschnitt von Solothurn nach Burgdorf in Betrieb – 38 Jahre vor dem Lötschberg. Zusammen mit lokalen Eisenbahnvereinen lädt die BLS ein, dieses Jubiläum mit zahlreichen Attraktionen zu feiern. Am Wochenende vom 17. und 18. Mai öffnet sie die Tore ihrer Werkstätte in Oberburg. Die BLS-Stiftung in Burgdorf bietet in historischen Speisewagen eine Reise durch die Zeit. Im Bild: Personenzug der Emmentalbahn um 1930, im Hintergrund das Schloss Burgdorf. -
Juni: Alle BLS-Mitarbeitenden in Bern vereint an einem Standort
Die BLS legt ihre drei bisherigen Bürostandorte in der Stadt Bern und in Köniz in einem neuen Geschäftssitz im Forum West, einem Bürogebäude am Europaplatz, zusammen. Von Juni bis Oktober zügeln rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestaffelt an den neuen Geschäftssitz. Das entspricht rund einem Viertel der Belegschaft. Vormieterin der BLS im Forum West ist die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Die BLS beansprucht künftig rund die Hälfte des Gebäudes, die andere Hälfte bleibt frei für andere Mieter. Der Europaplatz ist die Mobilitätsdrehscheibe des Quartiers Ausserholligen in Berns Westen. Am Europaplatz halten unter anderem die Züge mehrerer S-Bahn-Linien der BLS. -
Dezember: BLS und SBB fahren abwechselnd von Biel nach Basel
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember fahren die Fernverkehrszüge auf der Strecke Biel/Bienne–Delémont–Basel neu halbstündlich statt wie bisher stündlich. Möglich macht dies der Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Grellingen und Duggingen auf Doppelspur. Die BLS und die SBB fahren die Züge auf der Linie abwechselnd. Für ihre stündlichen Züge von Biel nach Basel bestellt die BLS bei Stadler sieben zusätzliche MIKA-Züge. Die SBB fährt weiterhin den bestehenden stündlichen Intercity zwischen Basel und Biel und verlängert ihn bis Lausanne. SBB und BLS spannen seit 2019 im Fernverkehr zusammen und erweitern ihre Kooperation nun um eine zusätzliche Linie. Im Bild: MIKA-Zug während einer Testfahrt in Basel im Oktober 2024.