Lötschberg-Basistunnel: Erfolgreiche Einsatzübung mit rund 1600 Involvierten
Die bislang grösste Einsatzübung im Lötschberg-Basistunnel hat die bestehenden Rettungskonzepte bestätigt. Bei der Übung von heute Samstag, 4. Mai 2013, waren rund 1600 Personen involviert – davon 930 Figuranten und 400 Einsatzkräfte. Die BLS konnte den Verkehr durch den Basistunnel wie geplant um 15 Uhr wieder freigeben.
Das vorläufige Fazit der grössten, bislang im Lötschberg-Basistunnel durchgeführten Übung ist durchwegs positiv: «Wir sind sehr zufrieden und haben keine grundsätzlichen Mängel festgestellt», hält Peter Luginbühl, Kommandant der Feuerwehr BLS und Übungsleiter, fest. Die bestehenden Rettungskonzepte sowie die Abläufe und die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte hätten sich grundsätzlich bewährt. 930 Figuranten mussten gemäss dem Szenario aus einem stehen gebliebenen Intercity evakuiert werden. Diese wurden mit Postautos Richtung Norden (Frutigen) und einem Evakuationszug in Richtung Süden (Raron/Brig) in Sicherheit gebracht und danach durch Sanität sowie Care-Teams betreut. Weitere rund hundert «Verletzte» brachten die Rettungskräfte mit den Lösch- und Rettungszügen aus dem Tunnel. Für die unverletzten Personen wurden in Frutigen in der Widi-Halle sowie in Brig in der Simplon-Halle Betreuungszentren eingerichtet und betrieben. Insgesamt mussten drei Personen effektiv ärztlich betreut werden.
Erste Einsatzübung seit Inbetriebnahme
An der Übung nahmen rund 400 Einsatzkräfte der BLS, Polizei, Feuerwehr und Sanität aus den Kantonen Bern und Wallis teil. Mit weiteren Fachdiensten, Beobachtern und Medienschaffenden waren damit total 1600 Personen beteiligt. Es war die erste grosse Übung seit der Eröffnung des Basistunnels Ende 2007. Eine solche ist durch die Betreiberin, die BLS Netz AG, alle sechs Jahre aufgrund einer Vereinbarung mit den Kantonen Bern und Wallis durchzuführen. Ein detaillierter Übungsbericht wird in den nächsten Wochen fertiggestellt.
Basistunnel seit 15 Uhr wieder für den Zugverkehr geöffnet
Für die Übung war der Lötschberg-Basistunnel ab 9 Uhr gesperrt. Um 15 Uhr konnte dieser für den Verkehr plangemäss wieder freigegeben werden. Die Züge verkehrten während der Dauer der Sperre via Kandersteg und Goppenstein. Die Umleitungen funktionierten problemlos. Die RegioExpress-Züge «Lötschberger» Bern-Spiez-Brig verkehrten gemäss Fahrplan.
Das Übungsszenario bestand darin, dass ein aus Süden kommender, mit LKWs beladener Zug der «Rollenden Autobahn» durch einen technischen Defekt im Südabschnitt des Basistunnels zum Stehen kommt. Aus einem Gefahrgutbehälter tritt Ammoniakgas aus. Ein nachfolgender Intercity mit 930 Reisenden (Figuranten) bleibt hinter dem Güterzug blockiert, die Reisenden beklagen sich über Unwohlsein und Atemprobleme.
Im normalen Betrieb würde der Intercity durch die Sicherheitssysteme in grösserer Distanz zum Güterzug gestoppt.