Auf der S-Bahn-Linie Bern–Schwarzenburg fahren ab heute wieder Doppelstockzüge

Ab heute Montag, 1. November 2021 fahren auf der Linie S6 zwischen Bern und Schwarzenburg wieder Züge des Typs MUTZ. Diese Umstellung ist möglich, weil die BLS zusammen mit dem Fahrzeughersteller Stadler die Ursache für das ungewöhnliche Bremsverhalten der Doppelstockzüge des Typs MUTZ eingrenzen und beheben konnte. Bei der gesamten Flotte wurde die Bremssteuerung angepasst, wodurch das Bremssystem optimiert wird.

Aufwändige Bremsversuche

Um die Ursache für das ungewöhnliche Bremsverhalten zu eruieren, haben die BLS und Stadler umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. An über 40 Tagen wurde während Testfahrten die Bremswirkung bei unterschiedlichen Schienenverhältnissen und unterschiedlichen Geschwindigkeiten getestet. BLS, Stadler und ein unabhängiger Expertenbericht kommen zum Schluss, dass die Anpassung der Bremssteuerung mittels eines Software-Updates die zielführende Massnahme ist. Das Bundesamt für Verkehr hat die Betriebsbewilligung für die angepasste Software ausgestellt.

Zusammenstoss in Belp war Auslöser für die Untersuchungen

Ein ungewöhnliches Bremsverhalten bei schlechten Schienenverhältnissen stellte die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) im Rahmen von Untersuchungen eines Zusammenstosses zweier MUTZ-Züge vom 31. Dezember 2020 fest. Damals stiess am Bahnhof Belp bei nasser Witterung und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ein MUTZ mit 23 km/h mit einem zweiten MUTZ zusammen, an den er für die Weiterfahrt angekuppelt werden sollte. Während den Untersuchungen hat die BLS als präventive Massnahme die MUTZen auf der Linie S6 Bern–Schwarzenburg mit anderen Fahrzeugtypen ersetzt.

Aktuell zählt die Flotte der BLS 39 Züge des Typs MUTZ. Die Züge stehen seit 2012 im Einsatz. Mit jedem MUTZ werden pro Tag rund 500 sichere Bremsvorgänge getätigt.