Doppelspurausbau NEAT Lötschberg-Basistunnel
Die BLS hat die Arbeiten für die Planung des Weiterausbaus des NEAT Lötschberg-Basistunnel an die «Ingenieurgemeinschaft Vollendung Ausbau Lötschberg-Basistunnel» vergeben. Die Planungsarbeiten umfassen den Doppelspurausbau Ferden-Mitholz und als Option den Vollausbau Ferden-Frutigen. Im Rahmen der FABI-Vorlage hat die Bundesversammlung für diese Planungsarbeiten bereits Mittel bereitgestellt.
Der NEAT Lötschberg-Basistunnel wurde aus finanzpolitischen Überlegungen in einer ersten Etappe nur reduziert gebaut und 2007 in Betrieb genommen. Von den rund 35 Tunnelkilometern sind heute 21 Kilometer im Abschnitt Ferden-Frutigen nur einspurig befahrbar. Auf 14 Kilometern zwischen Ferden und Mitholz besteht eine zweite Tunnelröhre im Rohbau ohne bahntechnische Ausrüstung, die restlichen 7 Kilometer sind noch nicht ausgebrochen. Diese lange einspurige Strecke führt zu hohen Betriebskosten, engt den Spielraum für die Fahrplangestaltung ein und verunmöglicht eine Ausweitung der bereits heute ausgereizten Kapazität für Personen- und Güterzüge.
Auflageprojekt soll bis Ende 2018 ausgearbeitet sein
Im Rahmen der FABI-Vorlage (Ausbauschritt 2025) hat die Bundesversammlung bereits Mittel für die Planung der bahntechnischen Ausrüstung des Tunnelabschnittes Ferden-Mitholz bereitgestellt. Die BLS hat nun die IG VALBT («Ingenieurgemeinschaft Vollendung Ausbau Lötschberg-Basistunnel») mit der Planung des Weiterausbaus des NEAT Lötschberg-Basistunnels beauftragt, diese hat sich gegen mehrere in- und ausländische Mitbewerber durchgesetzt. Die IG VALBT setzt sich aus sechs schweizerischen Ingenieurbüros zusammen – die Federführung liegt beim Ingenieurbüro SRP Ingenieur AG, Brig. Das Konsortium erhielt den Zuschlag, weil es im Rahmen der festgelegten Eignungskriterien das wirtschaftlich günstigste Angebot eingereicht hat. Der Auftrag umfasst die Planungsarbeiten des Teilausbaus sowie als Option den Ausbau Mitholz-Frutigen, womit ein Vollausbau sichergestellt wäre.
Die Ingenieure nehmen ihre Arbeit in den nächsten Monaten auf. Das Auflageprojekt für den Teilausbau soll bis Ende 2018 ausgearbeitet werden. Die Planungsarbeiten bilden eine wesentliche Grundlage für den Realisierungsentscheid zum Weiterausbau des Basistunnels. Dieser wird im Rahmen des Ausbauschritts 2030 geprüft, für welchen der Bundesrat spätestens 2018 dem Parlament eine Vorlage unterbreiten wird.
Vollausbau als zentrales Element der Verlagerungspolitik
Der Halbstundentakt im Fernverkehr vom Mittelland ins Wallis wird erst möglich, wenn zumindest die 14 Rohbaukilometer bahntechnisch ausgebaut werden. Zudem schafft ein Weiterausbau des NEAT Lötschberg-Basistunnels mehr Spielraum bei der Fahrplangestaltung. Ein Vollausbau hat zusätzliche Vorteile: Er unterstützt die Verlagerung von der Strasse auf die Schiene und bietet Cargo-Unternehmen günstigere Rahmenbedingungen. Durch eine Reduktion des Güterverkehrs auf der Bergstrecke via Kandersteg und Goppenstein kann diese gezielter auf den Personenverkehr und den Autoverlad ausgerichtet werden.