BLS entscheidet sich für 58 neue Züge von Stadler Rail
Die BLS AG hat sich nach einem umfangreichen Beschaffungsverfahren für 58 neue Züge des Herstellers Stadler Rail entschieden. Die Züge des Typs Flirt der neusten Generation sollen im Regional- und S-Bahn-Verkehr bis ins Jahr 2026 schrittweise drei ältere Fahrzeugtypen ersetzen. Das Angebot von Stadler Rail überzeugte sowohl wirtschaftlich wie auch in zahlreichen Kriterien wie Betrieb, sparsamem Energiebedarf oder Komfort für die Fahrgäste. Die Beschaffungskosten belaufen sich auf insgesamt rund 650 Millionen Franken.
Es handelt sich um die grösste Fahrzeugbeschaffung in der Geschichte der BLS. Im Rahmen des umfangreichen Ausschreibungsverfahrens beschafft sie 58 sechsteilige, einstöckige Triebzüge – 30 für den RegioExpress-Verkehr und 28 für die S-Bahn Bern. Am Schluss hatten die Hersteller Stadler Rail und Bombardier konkrete Angebote eingereicht, die einer aufwändigen Evaluation unterzogen wurden. Bernard Guillelmon würdigt das grosse Engagement beider Hersteller: «Wir hatten zwei hochstehende Wettbewerbsofferten auf dem Tisch», sagt der BLS-CEO. «Nach minutiöser Prüfung aller Kriterien überzeugte das Angebot von Stadler Rail. Es erfüllt sowohl preislich wie auch bezüglich Qualität, Komfort für unsere Fahrgäste sowie den effizienten Betrieb die Kriterien am besten.» Besonders erfreulich ist, dass die Beschaffungskosten mit insgesamt 650 Millionen Franken deutlich unter den beim Start des Verfahrens geschätzten Kosten liegen.
Leicht, energieschonend und innovativ
Mit den 105 Meter langen, sechsteiligen Zügen des Typs Flirt neuster Generation erhält die BLS ein hochmodernes, preiswertes Qualitätsprodukt. Die leicht zugänglichen Fahrzeuge bestechen durch die gewichtsoptimierte Bauweise, eine hohe Energieeffizienz und ein innovatives Antriebssystem. Das wirkt sich positiv auf die Betriebskosten aus. Weitere Merkmale sind grosszügige Einstiegsbereiche mit Stehplatzzonen, grosse Fenster, ein angenehmes Interieur mit bequemen Sitzen, grosszügige Ablageflächen, Steckdosen in der 1. und 2. Klasse, guter Handyempfang sowie eine Verpflegungszone (RegioExpress-Züge).
Die Kriterien für die Ausstattung und Ausgestaltung der neuen Züge hatte die BLS in enger Zusammenarbeit – zum Beispiel mit Sitztests – mit der Kundenorganisation Pro Bahn erarbeitet. Die Bedürfnisse der Fahrgäste will die BLS bei der nun folgenden Detailplanung für die neuen Züge weiter berücksichtigen. Sie bezieht die Kundenvertretungen deshalb wiederum eng mit ein. «Es ist uns wichtig, dass sich die BLS-Kunden auf die modernen Züge freuen können und sich darin wohlfühlen werden», betont Bernard Guillelmon.
Einsatz ab 2021 in der S-Bahn Bern und als RegioExpress geplant
Die neuen Fahrzeuge sollen nach einer intensiven Testphase ab 2021 bis 2026 schrittweise in Betrieb gehen. Sie ersetzen 43 ältere Züge der Typen Einheitswagen EW III, RBDe565 und RBDe 566II. Die RE-Triebzüge werden auf der Linie La Chaux-de-Fonds–Bern, Bern–Spiez–Brig–Domodossola/Zweisimmen und weiteren RE-Linien der BLS eingesetzt, die S-Bahn-Züge auf verschiedenen Linien der S-Bahn Bern. Überdies benötigt die BLS einen Teil der neuen Züge für das ausgebaute Angebot der zweiten Teilergänzung der S-Bahn Bern.
Der Zuschlag wurde den Anbietern mit Schreiben vom 1. Mai 2017 mitgeteilt und heute auf der elektronischen Plattform von Bund, Kantonen und Gemeinden im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens (SIMAP) publiziert. Er unterliegt einer Beschwerdefrist von 20 Tagen. Die finale Auftragsvergabe steht unter Vorbehalt der notwendigen Mittelzusagen durch den BLS-Verwaltungsrat, Bund und Kantone. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird die BLS das neue Fahrzeug voraussichtlich im Herbst detaillierter vorstellen können.
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