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Editorial

Editorial des Präsidenten

Sehr geehrte Damen und Herren

Der öffentliche Verkehr in der Schweiz legt weiter zu. Schon im Jahr 2023 haben wir bei der BLS so viele Fahrgäste gezählt wie nie zuvor. 2024 sind die Zahlen nochmals um gut vier Prozent auf einen historischen Höchststand geklettert. Wir sind stolz darauf, einen wichtigen Teil zum aktuellen Erfolg des gesamten ÖV-Systems in der Schweiz beizusteuern. Dieser Erfolg resultiert unter anderem daraus, dass das Angebot des öffentlichen Verkehrs laufend ausgebaut und verbessert wird.

Stolz sind wir nicht nur auf die rekordhohen Frequenzen, sondern auch darauf, dass uns unsere Fahrgäste gute Noten geben. Einmal jährlich befragen wir unsere Kundinnen und Kunden, wie sie mit der BLS zufrieden sind. Die Gesamtzufriedenheit steigt seit dem Jahr 2021 stetig leicht an. Das zeigt uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Denn ein Pfeiler unserer Strategie – vielleicht der wichtigste – lautet, dass wir unsere Kundinnen und Kunden in all unseren Überlegungen in den Mittelpunkt stellen.

Besonders freut mich, dass in der erwähnten Umfrage unser Personal als kompetent und freundlich bewertet wird. Die Fahrgäste schätzen den persönlichen Kontakt mit unseren Mitarbeitenden, zum Beispiel mit Reisebegleiterinnen und Reisebegleitern im Zug. Oder auch in unseren 25 Reisezentren, in denen wir nach wie vor auf persönliche Beratung setzen und so ein Bedürfnis unserer Kundinnen und Kunden abdecken. Wir nutzen im Kundenkontakt aber auch technische Innovation. Zur Planung von Freizeitaktivitäten bieten wir unseren Kundinnen und Kunden einen Ausflugsplaner auf der Grundlage künstlicher Intelligenz an.

Allerdings bewegen wir uns auf einem zunehmend engen finanziellen Spielfeld. Das Jahr 2024 stand allgemein im Zeichen des Sparens bei öffentlichen Dienstleistungen. Im Sinne der Effizienz müssen wir auch Entscheide fällen, die unsere Dienstleistungen einschränken. So stossen wir zum Beispiel mit der Umstellung auf bargeldlose Billettautomaten auf Kritik, sparen dadurch aber wesentlich im Unterhalt. Wir fällen solche Entscheide umsichtig und suchen Lösungen, um gleichzeitig effizienter zu werden und die vielfältigen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu berücksichtigen. Vor dem Hintergrund des steigenden Spardrucks hinterfragen wir unsere Ausgaben kritisch und sind laufend bestrebt, die Beiträge der öffentlichen Hand zu optimieren.

Der ÖV muss kundenfreundlich und effizient sein. Und er muss zu einer nachhaltigen Mobilität beitragen – ein weiterer Pfeiler unserer Strategie. Die Bahn darf sich nicht nur darauf berufen, dass sie per se ein umweltfreundliches Verkehrsmittel ist. Der Klimawandel zwingt auch die ÖV-Unternehmen zum Handeln. Im laufenden Jahr entwickeln wir einen CO2-Reduktionspfad mit dem Ziel, im Jahr 2050 CO2-neutral zu sein. Unsere CO2-Bilanz veröffentlichen wir im Nachhaltigkeitsbericht. Zusammen mit anderen Schweizer Unternehmen, die öffentlich relevante Dienstleistungen anbieten, verpflichten wir uns im Rahmen der Initiative «Vorbild Energie und Klima» des Bundes zu mehr Energieeffizienz und zur Reduktion von Treibhausgasen.

Die eingangs erwähnte Kundenumfrage zeigt auch, dass die BLS in den letzten Jahren an Vertrauenswürdigkeit gewonnen hat. Das Vertrauen spüren wir nicht nur bei unseren Fahrgästen, sondern auch in der Zusammenarbeit mit dem Bund und den Kantonen. Mit den Bestellerkantonen konnten wir letztes Jahr konstruktiv über die Abgeltungen im Regionalverkehr verhandeln. Mit dem Bund konnten wir Anfang dieses Jahres die Leistungsvereinbarung für den Unterhalt und die Erneuerung unserer Bahninfrastruktur für die nächsten vier Jahre unterzeichnen. Im Namen des Verwaltungsrats bedanke ich mich für die gute Zusammenarbeit mit allen Behörden, in deren Auftrag wir unsere Leistungen erbringen. Gemeinsam ebnen wir den Weg für eine erfolgreiche, mobile Zukunft.

Kurt Bobst, Präsident des Verwaltungsrats

 

Editorial des CEO

Sehr geehrte Damen und Herren

Täglich reisen rund 200'000 Menschen mit der BLS. In unseren Zügen und Bussen waren 2024 rund vier Prozent mehr Fahrgäste unterwegs als im Vorjahr. Auch beim Autoverlad sind die Frequenzen leicht gestiegen. Die Schifffahrt, deren Passagierzahlen stark vom Wetter und vom Tourismus abhängen, hat den Rekord aus dem Vorjahr nur knapp verpasst. Zu meinem persönlichen Highlight aus dem vergangenen Jahr küre ich nicht ein einzelnes herausragendes Ereignis, sondern die Zuverlässigkeit, mit der die BLS jeden Tag 200'000 Menschen bewegt – sicher und pünktlich. Ich danke all unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich für ihren Beitrag, den sie dazu leisten.

Die Zuverlässigkeit des öffentlichen Verkehrs wird entscheidend an seiner Pünktlichkeit gemessen. Auch dazu dürfen wir gute Zahlen vermelden: Seit Jahren verkehren immer mehr BLS-Züge pünktlich, im Jahr 2024 waren es mehr als 96 Prozent. Die hohe Pünktlichkeit und damit die gute Planbarkeit ist ein Plus des öffentlichen Verkehrs gegenüber dem motorisierten Individualverkehr. Wer mit dem ÖV reist, erreicht in den allermeisten Fällen pünktlich den Arbeitsplatz, den Arzttermin oder das Vorstellungsgespräch. Auf den ÖV kann man sich verlassen.

So denken offenbar immer mehr Menschen in unserem Land. Im Dezember letztes Jahr hat das Bundesamt für Statistik ausgerechnet, dass der Anteil des ÖV an der Gesamtmobilität im Jahr 2023 um 1,7 Prozentpunkte auf 22,5 Prozent gestiegen ist – nach Jahren der Stagnation. Der ÖV ist so beliebt wie nie. Der Angebotsausbau der vergangenen Jahre zeigt Wirkung.

Damit der ÖV im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln weiter an Boden gewinnt, braucht es einen gesunden Pragmatismus. Wir wollen mutig sein und Massnahmen ausprobieren, obwohl sie nicht perfekt ausgereift sind, um die Menschen auf die Bahn zu bringen. Potenzial dafür orten wir vor allem im Freizeit- und Tourismusverkehr, der momentan besonders stark wächst. Im Raum Berner Oberland, Wallis und Simplon zum Beispiel waren 2024 elf Prozent mehr Fahrgäste unterwegs als im Vorjahr.

Dank den hohen Fahrgastzahlen erzielen wir im Berichtsjahr ein solides finanzielles Ergebnis und weisen einen Konzerngewinn von 23,6 Millionen Franken aus. Im abgeltungsberechtigten Regionalverkehr bei Bahn und Bus beträgt der Gewinn 13,3 Millionen Franken. In diesem Geschäftsbereich streben wir grundsätzlich ein ausgeglichenes Ergebnis an, damit die Abgeltungen von Bund und Kantonen so tief wie möglich ausfallen. Den letztjährigen Gewinn zahlen wir mehrheitlich in eine Reserve ein, mit der wir allfällige künftige Verluste decken.

In den Geschäftsbereichen, die wir auf eigene Rechnung betreiben, sind wir hingegen auf Gewinne angewiesen, um Investitionen zu finanzieren. Dazu gehört der Güterverkehr, wo wir uns in einem hochkompetitiven, internationalen Umfeld behaupten. Trotz schwieriger Konjunkturlage und teils ungenügender Verfügbarkeit der Infrastruktur im benachbarten Ausland haben wir das Jahr 2024 gut gemeistert und schliessen mit einem kleinen Verlust ab. Im Fernverkehr und in der Schifffahrt sind wir gut auf Kurs und erzielen Gewinne im erwarteten Umfang. Beim Autoverlad, der am Simplon vom Kanton Wallis mitfinanziert wird, erreichen wir ein knapp ausgeglichenes Ergebnis. Weil der Simplontunnel in den kommenden Jahren saniert wird, müssen wir das Angebot zwischen Brig und Iselle (I) reduzieren. Das fordert uns finanziell heraus.

Die aktuell rekordhohen Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr fallen nicht vom Himmel. Wir verdanken sie dem unermüdlichen Einsatz unserer 3930 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind unser grösstes Kapital. Es bereitet uns deshalb Sorgen, dass unser Personal in den Zügen vermehrt angefeindet wird. Wir suchen Antworten darauf. In den BLS-Zügen sollen sich nicht nur die Fahrgäste wohlfühlen, sondern auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Für rund ein Viertel unserer Angestellten steht in der zweiten Jahreshälfte 2025 eine Veränderung an: Sie zügeln an unseren neuen Geschäftssitz am Europaplatz. Rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die heute auf verschiedene Standorte in und um Bern verteilt sind, arbeiten somit künftig an einem einzigen Standort. Ich freue mich, dass wir dank dem neuen Geschäftssitz näher zusammenrücken. Das macht es einfacher, dass alle an einem Strang ziehen und wir die BLS gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft führen können.

Daniel Schafer, CEO

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